Sassenburg(Stare Wierzchowo) liegt nördlich von Neustettin und ist eines der älteren Dörfer im Neustettiner Gebiet. Zum Ort gehören noch Ernsthof, Grünhof, Johanneshof und Plötzenhof. Es wurde etwa Mitte des 15. Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegründet und gehörte zum Stiftsgebiet des Bistumes Cammin, später zum Amt Bublitz und ab 1932 zum Kreis Neustettin. Im Jahre 1479 wird es offenbar zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Spuren der früheren slawischen Besiedlung der Gegend um Sassenburg durch Wenden sind die Burgwälle Wallburg und Wurtburg.
Das Dorf bestand ehedem aus zwei Teilen, nämlich dem Gut und dem zum Königlichen Amt Bublitz gehörenden Anteil. Die Sassenburger Kirche gehörte zum Kirchspiel Wurchow und zur Synode Bublitz. Patron der Kirche war der jeweilige Gutsbesitzer. Der Kirchenfachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert wurde 1928 durch einen Neubau ersetzt.
Als erste Besitzer des Rittergutes traten die Brüder „Zarttenn“ oder „Zarten“ im 16. Jahrhundert auf. Das Geschlecht taucht zum ersten Mal 1491 in Pommern auf. 1694 war ein Rittmeister Martin George von Zarth Besitzer, 1729 ein Hans Jürgen von Zarth. 1755 wurde das Gut dem Schwiegersohn David von Wenden verkauft. Dieser vererbte es 1764 seinem Sohn Johann Joachim Carl von Wenden, der mindestens bis 1784 Gutsbesitzer war.
1784 hatte das Dorf königlichen Anteils 6 Bauern, 3 Kossäten, 11 Feuerstellen. Der adelige Teil bestand aus einem Vorwerk, einer auf der Feldmark angelegten Schäferei, 7 Bauern, 2 Halbbauern, 6 Kossäten, wovon zwei zum Neustettinschen Kreis gehörten, 1 Schulmeister, 1 Schmiede und 19 Feuerstellen. Das Allodialgut bestand aus 3,63 steuerbaren Landhufen.
Um 1800 wurde das Gut an den Staat verkauft und gehörte zum Königlichen Amt Bublitz. In Folge des Tilsiter Friedens 1807 wurde das Gut um 1819 wieder verkauft und wurde Privatbesitz.
1819 lebten in Sassenburg insgesamt 317 Menschen. 1846 hingegen schon 417 und 1865 gar 517 in 80 Familien.
1862 war ein Pahl in Besitz des Gutes. 1884 traten die Pahl´schen Erben als Eigentümer des 372,23 ha großen Gutes auf. 1902 war Theodor Pahl Besitzer, spätestens ab 1911 ein Carl Baermann. Dieser verkaufte bis 1914 ca. 240 ha des Gutes, so dass es zum Restgut herabsank. Ab 1922 trat ein Curt Beyer als Eigentümer des Restgutes von 133 ha auf. 1928 bemaß das Gut nur noch 120 ha. 1939 existierte anscheinend auch kein Restgut mehr.
1939 lebten in Sassenburg 484 Einwohner in 110 Haushaltungen.

Finanzamt Neustettin, Amtsgericht Bublitz, Standesamt Kasimirshof.

Einwohnerzahl 1864: 517(Kreis Fürstenthum)
Einwohnerzahl 1925: 543
Einwohnerzahl 1939: 484

Mögliche Quellen für die Familienforschung:
Kirchenbücher bzw. Duplikate von Sassenburg liegen für 1795-1874 im Landesarchiv Greifswald.
Die Kirchenbücher von Sassenburg sind online einsehbar.
Grundbücher sind wahrscheinlich in der Außenstelle des Archivs Köslin in Neustettin zu finden.

Kirche
Die Kirche in Sassenburg
 
Schule, ehemaliges Gutshaus von der Hofseite
 
Schröders Gasthaus
 
Ansichtskarte um 1910
 

Ansichtskarte um 1912 mit altem Kirchturm

 

Ansichtskarte um 1930

 

Ansichtskarte um 1935

hoch

Home